Die Kieler Förde

Die Kieler Förde verleiht der Landeshauptstadt Kiel ihren maritimen Charakter und bietet der Stadt den wirtschaftlich wichtigen Anschluss an das Meer. Sie erstreckt sich über 17 Kilometer entlang der schleswig-holsteinischen Ostseeküste. An ihren Ufern ist die Landschaft geprägt durch Segelboote, Kreuzfahrtschiffe, Sandstrände, Wiesen, Wälder und Seen, Bauernhöfe, Herrenhäuser und kulturelle Vielfalt.

Blick auf die Kieler Förde, © kiel-magazin.de
Blick auf die Kieler Förde, © kiel-magazin.de

Die Kieler Förde verdankt ihre Entstehung den mächtigen Gletscherbewegungen während der letzten Eiszeit. Diese formten eine schmale, fjordartige Bucht, die sich von der Hörn im Stadtzentrum Kiels bis zur Außenförde an der Kieler Bucht erstreckt. An ihrer engsten Stelle, der "Friedrichsorter Enge", misst die Förde gerade einmal einen Kilometer in der Breite. Hier wurde einst die Festung Friedrichsort errichtet, um den natürlichen Tiefwasserhafen zu sichern.

Mit einer Fläche von rund 45 Quadratkilometern bietet die Binnenförde reichlich Platz für maritime Aktivitäten aller Art. Am Ostufer, bei Neumühlen-Dietrichsdorf, mündet die Schwentine in die Förde und bringt frisches Wasser aus dem Hinterland. Im Westen, bei Kiel-Holtenau, befinden sich die imposanten Schleusenanlagen des Nord-Ostsee-Kanals – eine der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraßen der Welt, die Nord- und Ostsee miteinander verbindet.

Lebendige Ufer und pulsierende Häfen

Entlang der Kieler Förde reihen sich malerische Orte und belebte Häfen aneinander, die zum Erkunden einladen. Auf der Ostseite locken Urlaubsorte wie das Ostseebad Laboe mit seinem Marine-Ehrenmal, dem U-Boot 995 und den idyllischen Yachthäfen. Weiter südlich liegt Möltenort mit seinem charmanten Fischerei- und Sporthafen.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Förde erstreckt sich die lebendige Stadt Kiel mit ihren Sehenswürdigkeiten. Vom Stadtzentrum aus kannst du die Skandinavienfähren beobachten, die regelmäßig in Richtung Dänemark, Schweden und Norwegen ablegen. Weiter nördlich, in Holtenau, befindet sich die Einfahrt zum Nord-Ostsee-Kanal mit seinen Schleusen.

Egal ob du die Ruhe der Natur suchst oder das quirlige Treiben in den Häfen genießen möchtest, entlang der Kieler Förde findest du garantiert dein persönliches Paradies. Vom kurtaxfreien Falckensteiner Strand in Friedrichsort bis hin zum traditionsreichen Olympiazentrum Schilksee bieten sich zahlreiche Möglichkeiten zur Erholung und Freizeitgestaltung.

Maritimes Leben unter und über Wasser

Trotz der intensiven menschlichen Nutzung hat sich in der Kieler Förde ein vielfältiges maritimes Ökosystem entwickelt. Mehr als 30 Fischarten, darunter skurrile Gesellen wie der Seeskorpion und verschiedene Grundelarten, haben hier ihr Zuhause gefunden. Auch Dorsche nutzen die Förde als Kinderstube, während Lachse, Meerforellen und Heringe angelockt vom Schwentine-Süßwasser zum Laichen in die Förde ziehen.

Über Wasser herrscht ebenfalls reges Treiben: Handelsschiffe passieren auf ihrem Weg durch den Nord-Ostsee-Kanal die Förde, Fähren transportieren Reisende und Fahrzeuge nach Skandinavien, und unzählige Segel- und Motorboote schippern zwischen den Häfen hin und her. Dieser lebendige Schiffsverkehr trägt zum unverwechselbaren Charme der Kieler Förde bei und lässt die Herzen aller Wassersportler und Schiffsliebhaber höher schlagen. Auch Kiter und Surfer kommen voll auf ihre Kosten.

Eisige Winter und sonnige Sommer

Auch wenn die Winter an der Ostsee dank des Klimawandels milder geworden sind, kann die Kieler Förde in besonders kalten Jahren noch immer zufrieren. Früher musste die Förde regelmäßig für die Schifffahrt gesperrt werden, wenn sich eine dicke Eisschicht über das Wasser gelegt hatte. Unvergessen bleiben die strengen Eiswinter von 1929, 1947 oder 1978/79, als Eisbrecher unermüdlich im Einsatz waren, um die Fahrrinnen freizuhalten.

Doch wenn im Sommer die Sonne vom Himmel lacht und das Wasser in türkisen Tönen schimmert, dann zeigt sich die Kieler Förde von ihrer schönsten Seite. Egal ob du am Ufer flanierst, im kühlenden Nass schwimmst oder unter weißen Segeln über das Wasser gleitest – die sommerliche Förde zieht uns unweigerlich in ihren Bann und sorgt für unvergessliche Urlaubsmomente.

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