Deutscher Stadtmarketingtag 2025 in Kiel: Soziale Energie freisetzen
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Vom 6. bis 8. April 2025 fand in Kiel der Deutsche Stadtmarketingtag unter dem Motto "Eine Stadt, die verbindet – Stadtmarketing für Gemeinschaft und Engagement" statt. Gastgeber war die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt, die in den letzten Jahren durch innovative Stadtentwicklungsprojekte und eine gezielte Einbindung der Bürger auf sich aufmerksam gemacht hat.

Dass die Tagung in Kiel stattfindet, ist kein Zufall: die Stadt hat in den letzten Jahren wesentliche Standortentwicklungen auf den Weg gebracht und dabei großen Wert auf die aktive Einbindung der Bevölkerung gelegt. Damit ist Kiel ein Vorbild für viele andere Städte in Deutschland.
Ob bei der Umgestaltung der Fußgängerzone, der Neugestaltung der Kiellinie an der Wasserkante oder der Umwidmung eines Parkplatzes zum Quartiersplatz – Kiel hat in den letzten Jahren konsequent auf Bürgerbeteiligung gesetzt und dient als Beispiel dafür, wie eine Stadt ihre Bürger aktiv in Stadtentwicklungsprozesse einbinden und so die Identifikation mit dem Lebensumfeld stärken kann.
Auch die Aufteilung der Innenstadt in sechs unterschiedliche Quartiere mit individuellen Nutzungskonzepten im Rahmen des Projekts "Kiel kann Kiez" zeugt von kreativen Ansätzen zur Belebung des urbanen Raums. Ziel ist es, durch die Betonung kleinerer geografischer Einheiten mehr Identifikation und Engagement bei den Anwohnern zu erzeugen.
Eröffnungsreden heben Bedeutung des Stadtmarketings hervor
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In ihrer Eröffnungsrede betonte Bernadette Spinnen, Bundesvorsitzende der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland (bcsd), die Wichtigkeit des Austauschs mit Österreich. Sie identifizierte auch das zentrale Thema der Tagung: Soziale Energie in zwischenmenschlichen Begegnungen freisetzen. Sie zeichnete ein beunruhigendes Bild der sozial bremsenden Wirkung von Social Media und hob hervor, dass wichtige Haltungsfragen geklärt werden müssten, um Vertrauen in die Zukunft zu haben.
Spinnen sieht es als Bürgerpflicht des Stadtmarketings, die soziale Energie der Bevölkerung zu aktivieren und sprach von der Notwendigkeit einer "Zivilisierung der Gesellschaft". In einer Welt der aufgelösten Selbstverständlichkeiten müsse man Mut fassen, die Kommunikation verbessern und am Community Building arbeiten. Dabei gelte eine Verpflichtung zur Zuversicht.
Uwe Wanger, Geschäftsführer von Kiel Marketing, freute sich über die Fertigstellung der Veranstaltungshalle "Halle 400" und bedankte sich besonders bei Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und der IHK für die Zusammenarbeit. Er betonte die neue Rolle des Stadtmarketings als Vermittler zwischen Verwaltung und Wirtschaft.
Claus Ruhe Madsen wünscht sich mehr Optimismus
Claus Ruhe Madsen, Verkehrsminister, sieht die Aufgabe des Marketings darin, Sympathie zu erwecken. Wahrnehmung und Image seien wichtig für den Erfolg des Standorts, ebenso wie die Relevanz der Außenwirkung. Er betont die Wechselwirkung von Politik und Wirtschaft, die durch Marketing vermittelt und öffentlich gemacht werde.
Madsen hält es für wichtig, eine Willkommenskultur zu schaffen. Deutschland sei in eine Mindset-Falle der Miesepetrigkeit geraten, er wünsche sich mehr Optimismus.
Kiel verbindet Stadt und Meer
Kiel präsentierte sich den Teilnehmern des Stadtmarketingtags aber nicht nur als Vorreiter in Sachen Bürgerbeteiligung, sondern auch als attraktives Reiseziel. In der maritimen Stadt am Meer gehen urbanes Leben und Wassersport eine einzigartige Verbindung ein. Segeln ist hier dank Angeboten wie dem Segelcamp für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich.
Als Starthafen des Ocean Race Europe 2025 rückt Kiel in diesem Jahr noch stärker in den Fokus der internationalen Segelszene. Doch auch abseits des Wassers hat die Stadt mit vier Hochschulen, über 100 Veranstaltungen im Jahr und einem vielfältigen Kulturangebot viel zu bieten.