Halligen im Wattenmeer der Nordsee

Die Halligen im Nationalpark Wattenmeer sind einzigartig auf der Welt und stehen unter besonderem Schutz. Jede der zehn Halligen hat seine eigene Geschichte.

Hallig, © Irene Lehmann / pixelio.de
Hallig, © Irene Lehmann / pixelio.de

Diese flachen Eilande wurden im Laufe der Jahrhunderte aus dem fruchtbaren Schlickboden aufgehäuft oder sind nach den großen "Mandränken", den Sturmfluten des Mittelalters, als Teil größerer Landteile zurückgeblieben. Sie besitzen keinen Deich und werden während der Herbst- und Winterstürme regelmäßig überflutet. Ihre Häuser stehen darum auf künstlich aufgeschütteten Hügeln, den Warften.

Halligen Hooge, Langeneß, Oland, Gröde und Nordstrandischmoor

Die fünf großen Halligen Hooge, Langeneß, Oland, Gröde und Nordstrandischmoor – "groß" bedeutet 1,5 bis 9 km² – sind das ganze Jahr über bewohnt und für Urlauber ein willkommenes Ziel für eine Auszeit von Hektik und Stress. Reine Luft, klares Licht und leuchtende Farben lassen den Alltag vergessen, und das Wettergeschehen im 360°-Panorama ist großes Kino für alle Sinne.

Historische Kirchen, Heimatmuseen und nicht zuletzt der Königspesel auf Hallig Hooge berichten vom Leben draußen im Wattenmeer. In den gemütlichen Kneipen und Cafés erfährt man bei einem Pharisäer mehr über das moderne Halligdasein und das letzte "Landunter".

Hamburger Hallig

Die Ham­bur­ger Hal­lig ist heu­te eine nicht ein­ge­deich­te Halb­in­sel. Sie wird seit 1932 vom Na­tur­schutz­bund (NABU) be­treut und ist mit ei­nem Vo­gel­wart be­setzt.  Die Hamburger Hallig ist ein wich­ti­ges Vo­gel­schutz­ge­biet und mit Watt­werk­statt, Ba­de­stel­le und der von Frühjahr bis herbst geöffneten Gast­stät­te Hal­lig Krog ein be­lieb­tes Aus­flugs­ziel für Tagesgäste.

Hallig Süderoog

Süderoog liegt in der Schutzzone 1 des Nationalparks und ist gleichzeitig UNESCO Weltnaturerbe. Die Hallig wird von einer Familie bewohnt, die einen kleinen Bauernhof betreibt. Tagesgäste können die Hallig von Mai bis Oktober besuchen. Für Hochzeiten verwandelt sich die gute Stube, der Pesel, in einen wunderschönen Trauungsort.

Halligen Norderoog, Südfall und Habel

Die drei Halligen Norderoog, Südfall und Habel werden im Auftrag des Nationalparkamtes vom Verein Jordsand betreut. Von der Insel Nord­strand aus kann man mit dem Pferdefuhrwerk über den Mee­res­bo­den zur Hal­lig Süd­fall hin­über­fahren. Auf Norderoog lebt ein Vogelwart, der außerhalb der Brutzeit Führungen anbietet. Habel, mit 3,6 ha die kleinste Hallig, gehört allein der Natur.

Wattwanderungen

Überall im Nationalpark gehen Urlauber mit Kescher und Lupe barfuß auf Wattwanderung oder liegen mit dem Fernglas am Deich auf der Lauer. Doch um Ebbe und Flut, Vogelzug und Wetter und viele weitere Phänomene zu verstehen, braucht es mehr als scharfe Sinne.

Info-Stationen und vor allem die vielen professionellen Wattführer öffnen Gästen die Augen und Ohren für die Geheimnisse der Landschaft. Kindern und Erwachsenen erschließt sich dabei eine völlig neue Welt: Die platte braune Schlickfläche wird zum lebensprallen Dschungel, Salzwiesen, Priele und Strand zu einer Experimentierzone der Naturgewalten und jede Hallig zu einem eigenen kleinen Kosmos voller versteckter Überraschungen.

Ein beliebter Brauch auf den Halligen ist des Biikebrennen alljährlich im Februar.

Weitere Informationen zu Naturführungen gibt unter www.nordseetourismus.de/unesco-weltnaturerbe-wattenmeer

Bild: © Irene Lehmann / pixelio.de

Informationen zu einer Wattwanderung auf die Hallig Gröde zeigt unser Video.

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