Strategien zur Reduktion von Nebenwirkungen bei hormonaler Langzeitverhütung

Die hormonale Langzeitverhütung mittels Pille, Hormonspirale oder Implantat bietet Frauen eine zuverlässige Möglichkeit der Empfängnisverhütung. Die künstlichen Hormone können in einigen Fällen jedoch dafür sorgen, dass unerwünschte Nebenwirkungen auftreten.

Nachdenkliche Frau, © Engin Akyurt / pixabay.com
Nachdenkliche Frau, © Engin Akyurt / pixabay.com
Zu den unerwünschten Nebenwirkungen zählen beispielsweise Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme oder auch Zwischenblutungen. Mittlerweile setzen Gynäkologen verschiedene Strategien ein, um diese Beschwerden zu minimieren und die Akzeptanz der Patientinnen zu erhöhen.

Wechsel zu einer Verhütungsmethode mit niedrigerem Hormonspiegel

Eine effektive Möglichkeit, Nebenwirkungen zu reduzieren, ist der Wechsel zu einer Verhütungsmethode, die einen niedrigeren Hormonspiegel aufweist. Neuere Produkte wie zum Beispiel gewisse Hormonspiralen enthalten eine deutlich geringere Dosis des Gestagens Levonorgestrel als herkömmliche Hormonspiralen. In der Gynäkologie Hamburg zeigte sich, dass die Nebenwirkungen von hormoneller Langzeitverhütung, wie zum Beispiel Zwischenblutungen, Stimmungsschwankungen und Gewichtszunahme, signifikant gemindert werden können bzw. seltener auftreten. Auch Beschwerden wie Brustspannen, Akne und oder Migräne werden deutlich reduziert.

Bei der Antibabypille gibt es niedrig dosierte Präparate mit nur 20 Mikrogramm Ethinylestradiol und 0,1 Milligramm eines Gestagenderivats. Diese Mikropillen können bei Unverträglichkeiten der herkömmlichen Pillen eine Alternative darstellen. Laut der modernen Gynäkologie treten hier Nebenwirkungen wie Brustspannen, Wassereinlagerungen und Migräne deutlich seltener auf.

Einnahme der Pille im Einnahmeintervall

Pillen in der Verpackung, © Michal Jarmoluk / pixabay.com
Pillen in der Verpackung, © Michal Jarmoluk / pixabay.com

Eine korrekte Einnahme der Antibabypille im vorgeschriebenen 24-Stunden-Intervall ist essenziell, um Hormonschwankungen und damit Nebenwirkungen zu vermeiden. Wenn die Pille verspätet eingenommen wird, kann dies dafür sorgen, dass es zu einem vorübergehenden Abfall des Hormonspiegels kommt. Hierdurch können verschiedene Beschwerden wie Zwischenblutungen, Stimmungsschwankungen oder auch andere Beschwerden ausgelöst werden. Gynäkologen empfehlen ihren Patientinnen daher, sich an feste Einnahmezeitpunkte zu halten und die Pille möglichst täglich zur selben Uhrzeit einzunehmen.

Hilfreiche Strategien hierfür sind:

  • Erinnerungen im Handy-Kalender setzen
  • Die Pille griffbereit am Nachttisch oder in der Handtasche aufbewahren
  • Eine Pillendose mit Wochentagen nutzen
  • Anpassung des Einnahmeschemas

Durch das Einhalten des festen Einnahmeintervalls können Hormonschwankungen und die damit verbundenen Nebenwirkungen vermieden werden. Sollte es zu Einnahmefehlern kommen, sollte man umgehend einen Arzt konsultieren und gegebenenfalls eine Barrieremethode ergänzen.

Doch was gilt als Einnahmefehler? Hier einige Faustregeln:

  • Verspätung bis 12 Stunden: Keine Auswirkungen, Pille normal weiter nehmen
  • Verspätung über 12 Stunden: Sofort nächste Pille einnehmen, in den nächsten 7 Tagen zusätzlich Kondom verwenden
  • Mehr als eine Pille vergessen: Wie bei über 12 Stunden Verspätung vorgehen

Anpassung des Einnahmeschemas

Manchmal treten Nebenwirkungen wie Schmierblutungen oder Stimmungsschwankungen auch bei korrekter Einnahme auf. In solchen Fällen kann eine Anpassung des Einnahmeschemas Abhilfe schaffen. Gynäkologen empfehlen dann häufig eine Dauerschematherapie ohne Pillenpause.

Standardschema Dauerschematherapie
21 Tage Pilleneinnahme Kontinuierliche Pilleneinnahme
7 Tage Pillenpause Keine Pillenpausen
Monatliche Abbruchblutung Keine oder sehr seltene Blutungen

Bei der Dauerschematherapie werden die Hormone kontinuierlich zugeführt, ohne dass es zu den monatlichen Hormonschwankungen durch die Pillenpause kommt. Viele Frauen berichten, dass unerwünschte Nebenwirkungen wie Schmerzen und Blutungsprobleme dadurch deutlich reduziert oder ganz vermieden werden. Die Blutungshäufigkeit oder sogar die Blutung an sich nimmt ab.

Eine weitere Möglichkeit ist die Anpassung der Pillenpausen. Hierbei wird die Pause von ursprünglich sieben Tagen auf vier Tage verkürzt oder sogar gänzlich weggelassen. Auch hierdurch werden die Hormonschwankungen reduziert. Viele Frauen vertragen diese Schemata besser als die Standardschemata.

In einigen Fällen ist auch ein Präparatwechsel sinnvoll, wenn die Nebenwirkungen gehäuft auftreten. Jede Pille enthält eine etwas andere Hormonkombination, auf die Frauen unterschiedlich reagieren können. Wichtig ist, dass Schemawechsel und Präparatumstellungen immer in enger Absprache mit dem Frauenarzt erfolgen. Nur so lässt sich die optimale Lösung für jede Patientin individuell finden und Nebenwirkungen effektiv reduzieren.

Regelmäßige Bewegung und Stressreduktion

Frau beim Joggen im Wald, © StockSnap / pixabay.com
Frau beim Joggen im Wald, © StockSnap / pixabay.com

Nebenwirkungen wie Wassereinlagerungen, Gewichtszunahme und Stimmungsschwankungen können durch einen aktiven Lebensstil und Stressreduktion gelindert werden. Regelmäßige Bewegung wie beispielsweise Ausdauersport, Krafttraining oder auch Yoga regt den Stoffwechsel an und beugt Gewichtszunahmen vor. Außerdem werden Glückshormone ausgeschüttet, die sich positiv auf die Psyche auswirken.

Besonders empfehlenswert sind ausdauernde Aktivitäten wie Laufen, Radfahren oder auch Schwimmen. Krafttraining hilft zusätzlich dabei, den Muskelaufbau anzuregen und den Grundumsatz zu erhöhen. Mit Yoga können dank der Entspannung wiederum Stimmungsschwankungen abgemildert werden. Gerade bei hormonellen Schwankungen ist die Stressreduktion besonders wichtig, da Stress dazu führen kann, dass die Ausschüttung von Kortisol und weiteren Hormonen begünstigt wird, welche wiederum die Wirkung der Verhütungshormone beeinflussen können.

Generell ist ein Mix aus verschiedenen Bewegungsformen ideal. So bleiben Körper und Geist gleichermaßen fit und ausgeglichen. In der Gynäkologie Hamburg raten Ärzte ihren Patientinnen oft zu moderater, regelmäßiger Aktivität von 2 bis 3 Trainingseinheiten pro Woche.

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