Oberbürgermeister Ulf Kämpfer tritt nicht mehr zur Wahl an

Nach 12 Jahren im Amt wird Oberbürgermeister Ulf Kämpfer bei der nächsten OB-Wahl zwischen August 2025 und März 2026 (genaues Datum noch nicht fest) nicht mehr antreten. Das gab er am Dienstag, 27. August 2024 um 12.00 Uhr in einem Pressegespräch in seinem Amtszimmer im Kieler Rathaus bekannt. Entsprechend geht Kämpfers zweite Amtszeit als Kieler Oberbürgermeister am 21. April 2026 zu Ende.

Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, © kiel-magazin.de
Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, © kiel-magazin.de

Kämpfer hatte das Amt 2014 nach dem Rücktritt von Susanne Gaschke angetreten. Damals sei er noch ein "unbeschriebenes Blatt" gewesen, erinnert er sich. Die Anforderungen und Wünsche an ihn waren klar: Aufbruch für die Stadt, aber vor allem Stabilität und Kontinuität nach den politisch turbulenten Jahren des Amtes. Nach 12 Jahren sieht er diese Ziele teilweise erreicht, vor allem die Kontinuität. Doch für sich persönlich und auch für die Stadt seien 18 Jahre als Oberbürgermeister zu viel, so Kämpfer. Es sei Zeit für einen Wechsel.

In den verbleibenden 20 Monaten seiner Amtszeit möchte Kämpfer noch viele Projekte "über die Ziellinie bringen". Dazu zählt zum Beispiel die Stadtbahn. Die Wohnungsbauprojekte wie im Kieler Süden, auf dem Postvorgelände und dem allgemeinen sozialen Wohnungsbau lägen ihm besonders am Herzen. Außerdem sei ihm wichtig, seiner Nachfolge ein „gut bestelltes Haus“ mit digitalisierter Verwaltung und stabiler Finanzlage zu hinterlassen. Viele Projekte wie der Ausbau des Holsteinstadions oder der Holstenstraße seien außerdem bereits über lange Jahre hinweg angestoßen worden, auch wenn er bei einigen ihre Fertigstellung selbst nicht mehr miterleben werde.

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Für seine Nachfolge wünscht sich Kämpfer eine starke, kompetente Figur, aber auch Kontinuität. Aufgrund des rauen Winds in Politik und Medien sowie der frustrierenden Bürokratie sei es schwer geworden, kompetente Menschen für die Kommunalpolitik zu begeistern. Doch der "Stresstest für Demokratie und Gesellschaft" müsse bestanden werden. Mit dem angekündigten Rückzug Kämpfers könnten sich nun aber auch in der SPD Kandidaten ermutigt fühlen, ins Rennen zu gehen. Nach Kämpfers Wunsch würde eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger die vielen Projekte weiter- und zum Ende führen, die in den Jahren seiner Amtszeit auf den Weg gebracht worden seien.

Trotz vieler Herausforderungen wie Inflation, Migration und Ukraine-Krieg sei ihm das Oberbürgermeisteramt immer eine Freude und "Ehre seines Lebens" gewesen, so Kämpfer. Für die Zeit nach seiner Amtszeit habe er noch keine konkreten Pläne, die Entscheidung habe er nur in Bezug auf das Amt getroffen. Eine Rückkehr in die Landespolitik könne er sich aber vorstellen. Kämpfer betonte, dass er weiterhin viel Kraft und Enthusiasmus für die Politik mitbringe und sich keinesfalls zur Ruhe setzen werde.

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