Käsevielfalt von Käsekönnern auf der KäseStraße Schleswig-Holstein

Hier im Norden wird eine kulinarische Käsevielfalt geboten, die den Vergleich mit den Spezialitäten aus ganz Europa nicht zu scheuen braucht. Von Natur gereiftem Tilsiter über cremige Rohmilchvarianten mit Blau- oder Rotschimmel bis hin zu ...

Käsevielfalt von Käsekönnern auf der KäseStraße Schleswig-Holstein
Käse-Land Schleswig-Holstein (C) TASH/I.Wandmacher

Ende des 16. Jahrhunderts begann in den Herzogtümern Schleswig und Holstein die eigentliche Milchwirtschaft mit einer Erzeugung, die über den Eigenbedarf der Güter hinausging. Die Milchmengen lagen bei 800 bis 1.000 l pro Kuh und Jahr; heute bringt eine Kuh die fast zehnfache Milchleistung. Kenntnisse über eine professionelle Milcherzeugung brachten die zahlreichen holländischen Flüchtlinge ins Land, die ihre Heimat wegen ihres Glaubens verlassen mussten. Ihre Art der Milchverarbeitung wurde noch lange als "Holländerei" bezeichnet.

Sie pachteten auf den Gütern die Kühe, für deren Aufzucht und Futter weiterhin das Gut zuständig war, und verbesserten die Leistung der Tiere durch Einfuhr leistungsfähiger Rinderrassen. Sie melkten die Kühe, verarbeiteten die Rohmilch und verkauften die Milcherzeugnisse. Die Milchwirtschaft nahm dadurch einen schnellen Aufschwung. Mit den Rückständen der Käse- und Butterproduktion, der Molke und der Buttermilch, mästeten die Holländer Schweine, womit sie sich ein gutes Zubrot verschafften.

Seit Gründung der Käsestraße zu Beginn des Jahres 2000 haben sich 38 Mitglieder dem Verein angeschlossen. Die meisten von ihnen betreiben eine handwerkliche Hofkäserei und stellen schmackhafte Käse aus Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch her, oft als Rohmilchvarianten. "Die Käser sind die Winzer des Nordens", sagt Slow Food, die internationale Vereinigung, die sich für den Reichtum der Geschmäcker aller regionalen Küchen einsetzt. Und Slow Food achtet auf Geschmack, Herkunft und unverfälschte Lebensmittel. Wie die Winzer ihren Wein herstellen, bearbeiten und gezielt reifen lassen, so pflegen die hiesigen Käser ihren Käse zu behandeln, bevor er auf den Verbrauchertisch gelangt. Käseerzeugung ist nach wie vor Handwerkskunst und bei der Käsestraße vom Feinsten.

Käsevielfalt von Käsekönnern

Hier im Norden wird eine kulinarische Käsevielfalt geboten, die den Vergleich mit den Spezialitäten aus ganz Europa nicht zu scheuen braucht. Von Natur gereiftem Tilsiter über cremige Rohmilchvarianten mit Blau- oder Rotschimmel bis hin zu schnittfesten Ziegenkäsen und schmackhaften Spezialitäten mit Bockshornklee oder grünem Pfeffer - das Schwelgen in Schleswig-Holsteinischer Käsekultur der "KäseStraße" ist nahezu unerschöpflich und lässt Käseträume wahr werden. Ganz eigene Spezialitäten wie den "Biikensais", den "Fünf-Sprachen-Käse" oder den "Fünf-Seen-Käse" gibt es nur hier, vom "Alten Friesen" ganz zu schweigen. Die "KäseStraße" verbindet die Käsereien nicht nur auf der Landkarte, sondern sie verbindet sie auch mit der Natur und dem Wunsch vieler Menschen nach Erlebnis und Genuss. Viele Käsereien öffnen ihre Türen, um den Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, sich über Herstellung und Besonderheiten vor Ort zu informieren und auch direkt dort einzukaufen.
 
Die Betriebe sind in ganz Schleswig-Holstein verteilt, die Käsestraße erreicht so eine Länge von über 500 km. Bei vielen Käsebetrieben kann man direkt einkaufen, allerdings nicht überall.
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