Kunstwerk aus 1292 Fliesen am Kieler Hörnufer

Auf einer Betonwand unterhalb des markanten Hochhauses neben dem Ostufer-Ende der Hörnbrücke schmückt seit dem 18. Oktober 2024 ein knapp 60 Quadratmeter großes Kunstwerk aus farbig bemalten Fliesen die Fläche. Das Werk mit dem Titel "Wenn Menschen Haifische wären" besteht aus fünf Fliesen-Bildern, die von sieben grafischen Darstellungen von Wasserbewegungen umrahmt werden.

Das Fliesenkunstwerk an der Hörn, © kiel-magazin.de
Das Fliesenkunstwerk an der Hörn, © kiel-magazin.de

Die Motive zum Thema Wasser und Umweltveränderungen wurden von einer Künstler:innengruppe gemeinsam mit Schulkindern aus Kiel und Nortorf gestaltet. In fünf Workshops schufen Schüler:innen der ersten bis zehnten Klassen der Lilli-Martius-Schule, der Friedrich-Junge-Schule (beide in Kiel) und der Gemeinschaftsschule Nortorf während der Corona-Pandemie Zeichnungen nach literarischen Vorlagen. In den Geschichten wurde das Leben der Romanfiguren durch den Einfluss von Wasser verändert.

Die detailreichen Darstellungen der Kinder und Jugendlichen geben viel zu entdecken – auch über die Bedeutung des Wassers für das Klima und die Wahrnehmung der Welt. Die Zeichnungen wurden zu großen Gemälden zusammengesetzt, die die ausführenden Künstler:innen der hada-Werkstatt für Gemeinwohl dann in traditioneller Aufglasur-Malerei auf keramische Fliesen übertrugen.

In den letzten Tagen brachten Fliesenleger-Auszubildende des Regionalen Berufsbildungszentrums Walther-Lehmkuhl-Schule aus Neumünster die 1292 Fliesen an der Betonwand an. Dabei lernten sie viel Neues, denn nur selten werden Fliesen an einer ungeschützten Betonwand direkt an der Hafenkante verlegt. Mithilfe eines speziell gespendeten Fliesenklebers der Firma Botament sowie Unterstützung der Firma KeraMiede und des Handwerkers Gero Meuser meisterten die Auszubildenden diese Herausforderung.

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Bei der Vernissage des Wandgemäldes am Freitag, 18. Oktober 2024, wurde auf die lange Geschichte des Kunstprojekts hingewiesen. Neben den hada-Künstlern Jihae An, Jakob Grebert und Yeongbin Lee feierten auch der Kunstbeirat-Vorsitzende Dr. Peter Kruska, Claudius von Thaler vom Kieler Netzwerk für revolutionäre Ungeduld e.V., Schüler:innen der Friedrich-Junge-Schule sowie Unterstützende und Gäste aus der Kieler Kunstszene die Fertigstellung.

Das Kunstwerk der hada-Werkstatt wurde nicht nur aus Bundesmitteln gefördert, sondern auch aus Mitteln des Kieler Kunstbeirats und der Baltic Cultural Pearl Kiel. Die Workshops entstanden in Kooperation mit dem Netzwerk für revolutionäre Ungeduld e.V. im Rahmen des Programms "Neustart Kultur".

Die hada-Werkstatt für Gemeinwohl, 2014 von Muthesius-Studierenden gegründet, möchte durch partizipative Raumkonzepte das Zusammenleben in der Gesellschaft fördern. Dafür verbindet ihre Projektarbeit Kunst und Design mit Workshops und Veranstaltungen in der Stadtgesellschaft. Mit dem koreanischen Wort "hada" (deutsch: machen/tun) als Namen verweist die Gruppe auf die kulturelle Herkunft von Mitgliedern des Kollektivs und die interkulturellen Bezüge ihrer Arbeit.

Quelle:  Landeshauptstadt Kiel
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