Gedenken an Hiroshima und Nagasaki: Lotosblüten für den Frieden

Am 6. und 9. August 1945 explodierten amerikanische Atombomben über den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki. Mehr als 200.000 Menschen kamen dabei ums Leben. Zum Gedenken an die Opfer und als Zeichen für eine atomwaffenfreie Welt lud die Hiroshima-Arbeitsgemeinschaft Kiel am Dienstag, 6. August 2024, zu einer Gedenkveranstaltung in den Hiroshimapark am Rathaus ein.

Gefaltete Lotosblüten auf dem Kleinen Kiel im Gedenken an die Opfer der Atombomben, © kiel-magazin.de
Gefaltete Lotosblüten auf dem Kleinen Kiel im Gedenken an die Opfer der Atombomben, © kiel-magazin.de

Ab 19.00 Uhr waren alle Kieler und Kielerinnen eingeladen, gemeinsam Lotosblüten aus Papier zu basteln. Die symbolischen Blüten stehen für Frieden, Reinheit und Erleuchtung. Sie sollten an die unschuldigen Opfer der Atombomben erinnern und gleichzeitig die Hoffnung auf eine Welt ohne Atomwaffen ausdrücken.

Nach der Bastelaktion begrüßte Stadtpräsidentin Bettina Aust die Besucher. Sie betonte in ihrer Rede die Aktualität des Krieges und die Fragilität des Friedens und erinnerte an die verheerenden Folgen der Atombomben, die als "Narben in unserer Menschheitsgeschichte" unvergessen bleiben. Aust rief dazu auf, sich unermüdlich für den Frieden einzusetzen; die Veranstaltung setze "ein klares Zeichen gegen den Einsatz von Atomwaffen und für eine friedliche Zukunft". Die Lotosblüten stünden für die "Verpflichtung, die Schrecken der Vergangenheit nicht zu wiederholen".

Ralph Urban, Vertreter der Vorstandsmitglied der Deutschen Sektion der IPPNW (Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs), warnte eindringlich vor einer Wiederholung der Tragödie. Er unterstrich in Anlehnung an Carl Friedrich von Weizsäcker, dass ein Atomkrieg nicht geführt werden darf und nicht gewonnen werden kann und forderte den Beitritt zum Atomwaffenverbot sowie den Mut zum Verhandeln. Ergänzend trug er einen Augenzeugenbericht von Akiko Takakura des Atombombenabwurfs in Hiroshima vor. Das Kieler Friedensforum rief außerdem zur fairen Diskussion und zum Widerstand auf.

Für die musikalische Begleitung sorgte die Gruppe Colibrí mit internationalen Liedern und Texten gegen Krieg und Gewalt.

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Höhepunkt der Veranstaltung war das Entlassen der selbst gebastelten Lotosblüten auf den Kleinen Kiel gegen 21.00 Uhr. Die leuchtenden Blüten auf dem dunkle Wasser sollten nicht nur an die Opfer erinnern, sondern auch ein sichtbares Zeichen für den Wunsch nach Frieden setzen.

Die Aktion im Hiroshimapark war nicht die einzige Veranstaltung zum Gedenken in Kiel. Bereits am Samstag, 3. August 2024, fand in der Nikolaikirche am Alten Markt ein Friedensgebet statt. Organisiert wurde es vom Gesprächskreis für christliche Friedensarbeit. Hier hatten die Teilnehmenden in einem sakralen Rahmen die Möglichkeit, innezuhalten und der Opfer zu gedenken.

Unterstützt wurden die Gedenkveranstaltungen vom Arbeitskreis Städtesolidarität, zu dessen Mitgliedern der Gesprächskreis für christliche Friedensarbeit, die Hiroshima-Arbeitsgemeinschaft, der IPPNW, der DGB Kiel Region und Mitglieder der Ratsversammlung gehören. Den Vorsitz hat Kiels Stadtpräsidentin Bettina Aust inne.

Mit diesen Veranstaltungen setzten die Organisatoren und Teilnehmenden ein klares Zeichen gegen das Vergessen und für eine Zukunft ohne atomare Bedrohung. Sie machten deutlich, dass Frieden ein wertvolles Gut ist, für das wir alle gemeinsam einstehen müssen. Die Erinnerung an die Schrecken der Vergangenheit soll uns Mahnung sein und dazu ermutigen, uns auch heute mit ganzer Kraft für Versöhnung und Verständigung einzusetzen.

Quelle:  Landeshauptstadt Kiel

Ortsinformationen

Hiroshima-Park
Hiroshimapark
24103 Kiel
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