Kiel erhält Fördergelder für Erweiterung des Fahrradparkhauses "Umsteiger"
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Das Kieler Fahrradparkhaus "Umsteiger" am Hauptbahnhof wird erweitert. Hierfür erhält die Stadt 1,86 Millionen Euro Finanzhilfen aus dem Sonderprogramm "Stadt und Land" des Bundes. Den Förderbescheid übergab Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen am 5. Dezember an Kiels Mobilitätsdezernentin Alke Voß. Mit den Fördergeldern soll die Kapazität der Anlage um insgesamt 258 Stellplätze vergrößert werden.
Der Umsteiger ist ein zweigeschossiges Fahrradparkhaus, das Radfahrern die Möglichkeit bietet, ihr Fahrrad sicher und wettergeschützt direkt am Kieler Hauptbahnhof abzustellen. Doch die Kapazitäten sind mittlerweile erschöpft. Insbesondere im Sommer und während der Kieler Woche ist das Parkhaus oft voll belegt. Auch zu den Berufszeiten herrscht reger Andrang.
Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, plant die Stadt Kiel nun eine Erweiterung des Umsteigers. Das bestehende Gebäude soll um circa 15 Meter in Richtung Süden verlängert werden. Dadurch werden 250 zusätzliche Stellplätze für Fahrräder geschaffen. Außerdem sind acht neue Plätze für Lastenräder und Anhängerfahrräder vorgesehen.
Investition in die Mobilitätswende
Der Schleswig-Holsteinische Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen betonte bei der Übergabe des Förderbescheids die Bedeutung des Projekts für den Radverkehr und den öffentlichen Personennahverkehr: "Die Erweiterung ist hier dringend notwendig. Es ist ein absoluter Pluspunkt für den Radverkehr und den ÖPNV, dass Fahrräder hier mit gutem Gefühl direkt am Bahnhof abgestellt werden können. Der Umsteiger wird so auch in Zukunft seinem Namen gerecht."
Auch Kiels Mobilitätsdezernentin Alke Voß zeigte sich erfreut über die Förderzusage: "Ich freue mich sehr über die Förderzusage, die uns bei dieser wichtigen Investition in die Mobilität in unserer Stadt hilft. Mit der Erweiterung und Modernisierung des Umsteigers schaffen wir mehr Kapazitäten an dieser Schnittstelle zwischen Rad und Schiene, erhöhen den Komfort und geben dem Radverkehr in Kiel noch mehr Rückenwind."
Die Erweiterung des Umsteigers ist ein wichtiger Schritt zur Förderung der Mobilitätswende in Kiel. Durch die Schaffung attraktiver Fahrradstellplätze direkt am Bahnhof wird die Kombination von Fahrrad und ÖPNV erleichtert. Dies kann dazu beitragen, dass mehr Menschen vom Auto auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel umsteigen.
Modernisierung und neue Angebote
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Neben der räumlichen Erweiterung soll der Umsteiger auch modernisiert werden. Geplant ist unter anderem die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach mit einer Leistung von 22 Kilowatt. Mit dem erzeugten Strom sollen künftig auch Elektrofahrräder geladen werden können.
Um die Finanzierung des Umsteigers langfristig zu sichern, werden die Stellplatzpreise angepasst. Seit der Eröffnung im Jahr 2011 wurden die Preise nicht erhöht, die bis dato 1,- Euro pro Tag, 7,- Euro pro Woche oder 70,- Euro pro Jahr kosten. Künftig will man sich ähnlichen Angeboten anpassen, die etwa 30 Prozent teurer sind. Die Vermietung von festen Stellplätzen wird außerdem eingestellt, da das Angebot sich als nicht lohnenswert herausgestellt hat.
Förderung aus Bundesprogramm "Stadt und Land"
Die Gesamtkosten für die Erweiterung und Modernisierung des Umsteigers belaufen sich auf 2,4 Millionen Euro. Dank der Förderzusage in Höhe von 1,8 Millionen Euro aus dem Sonderprogramm "Stadt und Land" des Bundes kann ein Großteil der Kosten abgedeckt werden.
Das Förderprogramm unterstützt Länder und Kommunen beim Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur. Ziel ist es, mehr Menschen zum Radfahren zu motivieren. Für Schleswig-Holstein stehen in den Jahren 2020 bis 2030 insgesamt rund 79,- Millionen Euro zur Verfügung. Gefördert werden unter anderem der Neu- und Ausbau von Radwegen, Abstellmöglichkeiten für Fahrräder oder Fahrrad-Servicestationen.
Verkehrsminister Madsen zeigte sich erfreut darüber, dass in Schleswig-Holstein im Vergleich zu anderen Bundeslädern 99 Prozent der Mittel des Fördertopfes "Stadt und Land" genutzt werden. Es sei schade, wenn Fördertöpfe nicht ausgeschöpft würden. Kiel habe ein gutes Fahrradkonzept, was sich auch in der Überlegung zeige, das Rad sicher abstellen zu können. Genau dafür gebe es das Fahrradparkhaus.
Ausblick und Detailplanung
Nach der Bewilligung der Fördermittel kann die Stadt Kiel nun in die Detailplanung für die Erweiterung und Modernisierung des Umsteigers einsteigen. Dabei wird unter anderem geprüft, ob die geplanten acht Stellplätze für Lastenräder und Anhängerfahrräder ausreichen werden. Verkehrsminister Madsen äußerte diesbezüglich bereits Bedenken und regte an, dass womöglich mehr Plätze nötig sein könnten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Planung wird die Herstellung von Verständnis für die Bedürfnisse von Radfahrern sein. Nur wenn ausreichend sichere und komfortable Abstellmöglichkeiten vorhanden sind, kann das Fahrrad eine attraktive Alternative zum Auto darstellen.