Energie sparen im Alltag
Ratgeber Wohnen, Haus & Garten
Während die Energiepreise weiter steigen, verstärkt sich bei den Einwohner:innen von Kiel auch das Bewusstsein für den eigenen Verbrauch. Wer die Energiekosten im eigenen Haushalt noch weiter reduzieren möchte, findet hier ein paar Tipps, wie man im Alltag mit nur wenigen Handgriffen Strom, Wasser und Gas spart.
Während neben den Mieten auch die Energiepreise weiter steigen, blicken viele Kieler:innen sorgenvoll in die Zukunft. Für alle, denen die steigenden Energiepreise große Probleme bereiten wurde bereits ein Beratungstelefon eingerichtet. Mehr Informationen zur telefonischen Beratung in der Energiekrise gibt es hier.
Gleichzeitig gibt es viele Möglichkeiten, im Alltag an Strom, Gas und Wasser zu sparen und somit die eigenen Ausgaben zu reduzieren. Besonders im Winter, wo es in Kiel deutlich kälter und auch sehr viel länger dunkel ist, als zu anderen Jahreszeiten, macht Energiesparen Sinn.
Mit diesen Tipps und kleinen Handgriffen könnt ihr an einigen Stellen im Alltag euren Energieverbrauch reduzieren. Damit tut ihr nicht nur eurem Geldbeutel etwas Gutes, sondern auch der Umwelt.
1. Warmwasserverbrauch reduzieren
Da besonders in mehrköpfigen Haushalten viel heißes Wasser beim Duschen verbraucht wird, kann man mit wassersparenden Duschköpfen einiges an Geld und Energie sparen.
Gleiches gilt für die Nutzung eines Geschirrspülers. Im Eco-Programm ist der Wasserbrauch der Spülmaschine bis zu 30 Prozent niedriger als beim Spülen mit der Hand und der Energieverbrauch sogar bis zu 50 Prozent. Auch die Waschmaschine kann bei leicht verschmutzter Wäsche bei 30 Grad laufen und hat ein energiesparendes und umweltfreundliches Eco-Programm.
Beim Händewaschen lässt sich der Warmwasserverbrauch gering halten, indem man sich die Hände mit kaltem Wasser wäscht. Schmutz und Bakterien werden letztendlich von der Seife entfernt.
2. Beratungsangebote nutzen
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert überall in Deutschland ein Beratungsangebot rund um das Thema Energiesparen. Für die Einwohner:innen von Kiel und Umgebung bieten sich als regionale Partner die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein und die Stadtwerke Kiel an.
Dort kann man sich online, telefonisch oder persönlich beraten lassen zu Themen wie Heizen und Lüften, Sanierung und baulicher Wärmeschutz oder zum Thema sparsame Haushaltsgeräte und Energiekostenminimierung.
Außerdem erhält man als Teil der Energiespar-Kampagne Hilfe beim Wechsel von Strom- und Wärmelieferanten und kann zu vergünstigten Preisen diverse Strom-Spar-Checks an der eigenen Wohnung durchführen lassen.
Weitere Infos zum Beratungsangebot der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein gibt es hier.
Zur Website der Stadtwerke Kiel geht es hier.
3. Effizient Heizen und Lüften
Auch beim Heizen und Lüften lässt sich mit wenig Aufwand einiges an Energie einsparen. Zunächst sollten vor den Heizkörpern keine sperrigen Möbel stehen, damit die warme Luft im Raum ungehindert zirkulieren kann. Aus dem gleichen Grund sollten auch keine langen Vorhänge die Heizkörper verdecken, denn auch sie stellen eine Barriere für die Heizungsluft dar. Außerdem empfiehlt es sich, die Heizkörper vor jeder kommenden Heizperiode zu entlüften.
Auch auf das richtige Lüften kommt es an. Regelmäßiges Stoßlüften während die Heizung aus ist verursacht weniger Wärme- und Energieverlust als dauerhaft gekippte Fenster.
Vorhänge und Jalousien können zusätzlich verhindern, dass warme Luft durch die geschlossenen Fenster entweicht. Auch ist es ratsam, die Türen der Hauptaufenthaltsräume (z. B. Wohnzimmer) geschlossen zu halten.
Senkt man die Temperatur in diesen Räumen übrigens nur um wenige Grad Celsius, wird auch dadurch der Energieverbrauch enorm reduziert.
4. Tipps beim Kochen und Backen
Mit ein paar Handgriffen kann man beim Kochen und Backen einiges an Energie sparen. Benutzt man beispielsweise beim Kochen Deckel, wird der Stromverbrauch um mehr als die Hälfte reduziert. Auch die Restwärme der Kochplatten von Elektroherden kann effizient genutzt werden.
Beim Backen ist die Umluftfunktion nachweislich am energiesparendsten. Außerdem lässt sich eine Menge Strom sparen, indem man auf das Vorheizen verzichtet. Der Auflauf schmeckt trotzdem gut, wenn er aus dem Ofen kommt.
Was die Wahl des Herds angeht so zeigt ein Vergleich, dass es bei den verschiedenen Herdarten beträchtliche Unterschiede gibt. Der Gasherd kommt bei einem Gaspreis von 16 Cent pro Kilowattstunde und einem Verbrauch von 600 bis 700 kWh auf 115,- bis 130,- Euro im Jahr.
Beim Herd mit Keramik-Kochfeldern sind es bei einem Stromverbrauch von 360 bis 430 kWh (je nach Energieeffizienzklasse) und einem Preis von 38 Cent pro kWh jährlich auf rund 160,- bis 190,- Euro.
Die modernen Induktionsherde liegen mit 290 bis 340 kWh Stromverbrauch bei 130,- bis 150,- Euro im Jahr. Allerdings können hier zusätzliche Kosten für spezielle Töpfe und Pfannen anfallen.
Zu den absoluten Stromfressern zählen alte Elektroherde, die gut und gerne um die 445 kWh Strom schlucken.
5. Neue Geräte mit Bedacht kaufen
Wie das Beispiel der verschiedenen Herdarten zeigt, ist es wichtig, sich vor dem Kauf neuer Haushaltsgeräte gut über diese zu informieren. Viel Strom und Gas lässt sich sparen, wenn man beim Kauf neuer Geräte beispielsweise auf deren Energieeffizienz achtet.
Besonders bei Kühlschränken, Backöfen und Waschmaschinen lohnt es sich, auch mal etwas mehr Geld zu investieren, denn ein energiesparendes Gerät schont auf die Dauer nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel.
Auch beim Kauf neuer Glühbirnen lohnt sich die Investition in Energiesparlampen oder noch besser in LED-Leuchten. Diese sind nicht nur energiesparender als bspw. Halogen oder gar 60-Watt-Glühbirnen, sondern auch wesentlich langlebiger.
Weitere effektive Spartipps für den Alltag findet ihr hier.
Erneuerbare Energien
Schleswig-Holstein ist, was die Nutzung erneuerbarer Energien angeht, in Deutschland der absolute Spitzenreiter. 2020 wurden mit der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien mehr als 150 Prozent des Bruttostrombedarfs in Schleswig-Holstein abgedeckt.
Das ist vier Mal mehr als der Bundesdurchschnitt von 42 Prozent. Der überschüssige Strom wurde in das bundesweite Netz eingespeist. Auf die gesamte Region Schleswig-Holstein und Hamburg bezogen, liegt der Anteil erneuerbarer Energien bei 69 Prozent.
Die Zahlen zeigen, dass über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus noch vieles im Bereich der regenerativen Energien getan werden kann.